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Der Artikel beschreibt, wie COVID-19 das Immunsystem langfristig verändert und was das für Menschen bedeutet, die sich nach der Infektion nicht vollständig erholen. Besonders wird darauf eingegangen, wie das Immunsystem nach der ersten Infektion langsam „müder“ wird, und warum das für viele Menschen zu den bekannten Long-COVID-Symptomen führen kann.
1. Antikörperabbau: Die Abwehr wird schwächer
Nach einer Infektion bildet das Immunsystem Antikörper, die das Virus erkennen und bekämpfen. Diese Antikörper wirken wie kleine „Spione“, die das Virus markieren, damit es vom Immunsystem zerstört werden kann. Doch die Studie zeigt, dass diese Antikörper nach mehreren Monaten stark abnehmen – besonders die, die das Spike-Protein des Virus bekämpfen.
Beispiel: Direkt nach der Infektion bildet der Körper viele dieser Antikörper, um das Virus zu neutralisieren. Nach etwa zehn Monaten jedoch gibt es viel weniger davon, was das Risiko erhöht, erneut krank zu werden oder länger mit den Folgen der Infektion zu kämpfen.
2. Rückgang wichtiger Immunzellen: Das Immunsystem wird träge
Das Immunsystem besteht nicht nur aus Antikörpern, sondern auch aus verschiedenen Immunzellen, die auf unterschiedliche Weise zur Abwehr beitragen. Nach der Infektion ist zunächst die Zahl dieser Zellen erhöht, doch mit der Zeit nimmt sie ab, wie die Studie zeigt. Besonders betroffen sind „T-Killerzellen“, die infizierte Zellen angreifen, und „T-Helferzellen“, die das Immunsystem koordinieren.
Beispiel: Während der Infektion sind viele T-Killerzellen aktiv und „patrouillieren“, um das Virus zu zerstören. Doch Monate später ist die Zahl dieser Zellen geringer, was bedeutet, dass das Immunsystem langsamer reagiert und sich weniger effektiv verteidigen kann.
3. Verschiebung der Immunantwort: Von Entzündung zu Beruhigung
Interessant ist auch die Verschiebung der Immunantwort: Während die Immunreaktion anfangs sehr „alarmiert“ ist und sich stark gegen das Virus wehrt, beruhigt sich das System mit der Zeit. Das bedeutet, dass die „Th1-Antwort“, die entzündungsfördernd ist und das Immunsystem auf Hochtouren bringt, allmählich in eine „Th2-Antwort“ übergeht, die das Immunsystem beruhigt und eher entzündungshemmend wirkt.
Beispiel: Während der Infektion reagiert das Immunsystem aggressiv auf das Virus, was zu Entzündungen führt – ein Zeichen dafür, dass der Körper kämpft. Nach mehreren Monaten jedoch werden mehr entzündungshemmende Moleküle produziert, was gut für die Heilung ist. Aber: Wenn die Infektion noch nicht vollständig überwunden ist, kann eine zu früh einsetzende Beruhigung des Immunsystems zu erneuten Beschwerden oder Müdigkeit führen.
Was bedeutet das für Long-COVID-Betroffene?
Die Ergebnisse der Studie lassen darauf schließen, dass Menschen mit Long-COVID langfristig mit einem geschwächten Immunsystem kämpfen. Der Rückgang der Antikörper und Immunzellen sowie die Veränderung der Immunantwort könnten erklären, warum Betroffene anhaltende Symptome wie Müdigkeit, Muskelschmerzen und Konzentrationsprobleme haben. Das Immunsystem ist weniger aktiv und schaltet in einen „Schonmodus“, was bedeutet, dass der Körper weniger gut auf neue Infektionen reagieren kann und sich langsamer erholt.
Zusammengefasst zeigt der Artikel: COVID-19 kann das Immunsystem noch Monate nach der Infektion beeinträchtigen, was zu erneuten Infektionen oder lang anhaltenden Beschwerden führen kann. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um besser zu verstehen, wie Long-COVID entsteht und wie Betroffenen geholfen werden kann.