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Meine Long-COVID-Geschichte – Von einem aktiven Leben zur völligen Erschöpfung
Ich war immer in Bewegung.
Als Security-Mitarbeiterin bin ich täglich 15 bis 17 km gelaufen, bin joggen gegangen, habe Yoga und Pilates gemacht, bin geschwommen und habe Selbstverteidigung trainiert. Ich war stark, ausdauernd und habe es geliebt, mich zu bewegen. Stehen, Laufen, Aktivsein – das war mein Leben.
Dann kam das Burnout im August 2019. Von einem Tag auf den anderen konnte ich nicht mehr arbeiten. Mein Körper war erschöpft, meine Kraft am Ende. Aber ich konnte mich langsam erholen. Spazieren gehen, kleine Schritte, Stück für Stück aufbauen. Ich glaubte, dass ich es irgendwann wieder schaffen würde.
Dann kam COVID – und hat mir alles genommen
Im Mai 2021 erkrankte unsere ganze Familie an COVID. Mich traf es besonders schwer. Ich lag fast drei Wochen mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Die ersten Wochen konnte ich nur liegen. Erst gegen Ende des Aufenthalts konnte ich es schaffen, kurz zu sitzen oder mit dem Rollator für ein paar Schritte aufzustehen.
Doch ich habe mich nie wieder wirklich erholt.
Seitdem kann ich fast nur noch liegen. Sitzen ist eine Herausforderung, Stehen nur für kurze Momente möglich. Mein Körper ist schwach, meine Muskeln sind erschöpft, jede Anstrengung kostet mich unermesslich viel Kraft. Es ist jetzt 2025, und ich habe es bis heute nicht geschafft, wieder aufzubauen.
Jeder Infekt wirft mich zurück – und niemand hört zu
Jedes Mal, wenn ich mich ein wenig stabilisiert habe, kommt der nächste Infekt – und es wird wieder schlimmer. Jeder Versuch, mich zu steigern, endet in noch stärkerer Erschöpfung.
Doch nicht nur mein Körper macht mir zu schaffen. Der Marathon mit den Ärzten ist eine zusätzliche Belastung.Immer wieder dasselbe erklären. Immer wieder dieselben ungläubigen Blicke. Immer wieder hören, dass „man nichts finden kann“.
Und dann gibt es noch die Menschen, die meinen Zustand in Frage stellen. Sogar Institutionen wie die IV.
Trotz meiner völligen Abhängigkeit vom Rollstuhl wurde ich in einem fehlerhaften Gutachten der Firma PMEDA zu 100 % arbeitsfähig eingestuft.
Ein täglicher Kampf – und doch gebe ich nicht auf
Jeder Tag ist ein Kampf. Es gibt Zeiten, da kann ich kaum mehr sitzen, geschweige denn irgendetwas tun. Schon das Kochen ist eine schier unüberwindbare Hürde geworden. Ich bin auf Hilfe angewiesen – und trotzdem versuche ich, mich nicht unterkriegen zu lassen.
Ich zeige mich hier, weil ich will, dass diese Krankheit sichtbar wird. Weil ich will, dass Menschen verstehen, was sie anrichtet. Und weil ich weiß: Ich bin nicht alleine.