
Quelle: HealthRising.org
Es ist diese bleierne Müdigkeit, die viele von uns mit Long Covid nur allzu gut kennen. Diese lähmende Erschöpfung, die nach der kleinsten Anstrengung einsetzt und tagelang anhalten kann. Wenn selbst ein kurzer Spaziergang oder das Treppensteigen zum Marathon wird. Wenn der Körper einfach nicht mehr will, obwohl der Geist bereit ist.
Dieses Phänomen ist auf der Plattform Ich bin kein Einzelfall oft beschrieben: Ein typisches Beispiel ist eine Person, die sich an einem Tag gut fühlt und eine Runde im Park läuft, nur um dann für die nächsten drei Tage komplett flachzuliegen, ohne auch nur die Kraft zu haben, aufzustehen und sich etwas zu essen zu machen.
Diese Belastungsintoleranz, medizinisch als Post-Exertional Malaise (PEM) bekannt, ist eines der quälendsten Symptome von Long Covid und ähnlichen postviralen Erkrankungen. Doch während Betroffene diese Realität jeden Tag erleben, hat die Wissenschaft lange gebraucht, um zu verstehen, was genau in unseren Körpern vorgeht. Nun gibt es einen neuen, vielversprechenden Ansatz: Purine-Hemmer könnten ein Schlüssel zur Linderung dieser lähmenden Erschöpfung sein.
- Wenn die Kraftwerke des Körpers versagen
- Vom aeroben zum anaeroben Stoffwechsel
- Die Rolle der Purine im Energiestoffwechsel
- Purine-Hemmer als möglicher Therapieansatz
- Suramin: Ein besonderer Purine-Hemmer
- Was bedeutet das für Betroffene?
- Die Bedeutung von Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung
- Praktische Strategien für den Alltag
- Die Rolle der Forschung und die Hoffnung auf Fortschritte
- Individuelle Erfahrungen und persönliche Geschichten
- Die gesellschaftliche Dimension von Long Covid
- Fazit: Hoffnung und Realismus
Wenn die Kraftwerke des Körpers versagen
Um zu verstehen, warum Purine-Hemmer eine Rolle spielen könnten, müssen wir zunächst verstehen, was beim sogenannten “Energiestoffwechsel” von Long-Covid-Betroffenen schiefläuft. Neue Forschungen an der renommierten Yale University bringen Licht ins Dunkel.
Inderjit Singh, ein Lungenfacharzt an der Yale University, hat zusammen mit seinem Team eine bahnbrechende Studie durchgeführt. Anders als bei herkömmlichen Untersuchungen haben die Forschenden eine sogenannte invasive Belastungsuntersuchung durchgeführt. Dabei wird nicht nur gemessen, wie viel Sauerstoff jemand einatmet und wie viel Kohlendioxid ausatmet, sondern es werden auch Blutproben direkt aus den Arterien und Venen entnommen. So können die Wissenschaftler genau sehen, was mit dem Sauerstoff passiert, wenn er durch die Muskeln fließt.
Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Muskeln von Long-Covid-Patienten nehmen während körperlicher Anstrengung nicht genügend Sauerstoff auf. Wo normale, gesunde Muskeln den Sauerstoff aus dem Blut ziehen und für die Energieproduktion nutzen würden, geschieht bei Long-Covid-Patienten etwas anderes. Der Sauerstoff bleibt größtenteils ungenutzt und fließt durch die Venen wieder ab.
In Zahlen ausgedrückt: Die Sauerstoffkonzentration im venösen Blut nach dem Durchlaufen der Muskeln war bei Long-Covid-Patienten fast zehnmal höher als bei gesunden Menschen. Das bedeutet: Die Mitochondrien, unsere zellulären Kraftwerke, funktionieren nicht richtig.
Vom aeroben zum anaeroben Stoffwechsel
Stellen Sie sich vor, Ihr Körper wäre ein Auto, das sowohl mit Benzin als auch mit Diesel fahren kann. Der Benzinmotor (aerober Stoffwechsel) ist effizient und kann lange Strecken zurücklegen. Der Dieselmotor (anaerober Stoffwechsel) ist weniger effizient, verbraucht mehr Kraftstoff und produziert mehr Abgase, kann aber in Notfällen einspringen.
Bei gesunden Menschen schaltet der Körper erst bei intensiver Belastung, etwa beim Joggen oder schwerem Heben, vom aeroben auf den anaeroben Stoffwechsel um. Bei Long-Covid-Patienten geschieht dieser Wechsel viel früher, oft schon bei Aktivitäten wie Treppensteigen oder sogar beim normalen Gehen.
Die Yale-Studie zeigte: Long-Covid-Patienten beginnen bereits bei minimaler Anstrengung, auf den anaeroben Stoffwechsel umzuschalten. Und nicht nur das: Selbst dieser Notfallmechanismus funktioniert bei ihnen nicht richtig. Mit anderen Worten: Sowohl der effiziente Hauptmotor als auch der weniger effiziente Reservemotor sind beeinträchtigt.
Dies erklärt, warum viele Betroffene schon nach geringer körperlicher Aktivität völlig erschöpft sind und sich nicht erholen können. Ihr Körper kann die benötigte Energie einfach nicht produzieren.
Die Rolle der Purine im Energiestoffwechsel
Hier kommt ein faszinierender neuer Aspekt ins Spiel: der Purinstoffwechsel. Purine sind Bausteine unserer DNA und spielen eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel. Wenn ATP, unser zellulärer “Treibstoff”, abgebaut wird, entstehen Purine wie Inosin, Hypoxanthin und Harnsäure.
In der Yale-Studie wurde ein bemerkenswerter Anstieg des Purin-Inosins bei Long-Covid-Patienten während körperlicher Anstrengung festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass bei diesen Patienten ungewöhnlich hohe Mengen an ATP in kurzer Zeit abgebaut werden, was zu einer Überproduktion von Purinen führt.
Warum ist das problematisch? Wenn zu viele Purine produziert werden, können sie zu Harnsäure abgebaut werden, die oxidativen Stress und Muskelmüdigkeit verstärkt. Außerdem können hohe Purinmengen die Mitochondrien weiter beeinträchtigen und eine Art Teufelskreis auslösen: Mitochondriale Probleme führen zu erhöhtem ATP-Abbau, der zu erhöhter Purinproduktion führt, was die mitochondrialen Probleme weiter verschlimmert.
Auf der Plattform Ich bin kein Einzelfall wird dieser Teufelskreis häufig dokumentiert. Ein typisches Muster sieht so aus: Betroffene haben das Gefühl, ihr Körper hätte vergessen, wie er Energie produzieren soll. Je mehr sie versuchen aktiv zu sein, desto schlechter wird ihr Zustand, was zu einer Abwärtsspirale führt.
Purine-Hemmer als möglicher Therapieansatz
Hier setzt die neue Hoffnung an: Wenn wir den übermäßigen Purinabbau hemmen könnten, könnten wir möglicherweise den Teufelskreis durchbrechen und die Energieproduktion verbessern.
Verschiedene Arten von Purine-Hemmern könnten bei Long Covid hilfreich sein:
1. Xanthinoxidase-Hemmer (XOIs)
Diese Medikamente, zu denen Allopurinol und Febuxostat gehören, hemmen ein Enzym, das an der Umwandlung von Purinen in Harnsäure beteiligt ist. Sie könnten besonders bei Personen mit mitochondrialer Dysfunktion oder metabolischer Erschöpfung wirken, indem sie den oxidativen Stress reduzieren und die Energieeffizienz verbessern.
Allopurinol senkt die Harnsäure und den oxidativen Stress und verbessert die Bioverfügbarkeit von Stickstoffmonoxid für eine bessere Muskeloxygenierung und Ausdauer. Es könnte für Personen mit mitochondrialer Dysfunktion, chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS), Fibromyalgie oder belastungsinduziertem oxidativem Stress hilfreich sein.
Febuxostat blockiert selektiv die Xanthinoxidase und reduziert dadurch den oxidativen Stress und die ATP-Erschöpfung, ohne andere Stoffwechselwege zu beeinflussen.
2. Purinsynthese-Hemmer
Diese Medikamente könnten bei der Bewältigung chronischer Entzündungen und Immunüberaktivierung helfen, die die Erholung und den Energiestoffwechsel beeinträchtigen können.
Niedrig dosiertes Methotrexat reduziert chronische Entzündungen und Autoimmunreaktionen, die zur Belastungsintoleranz beitragen. Es könnte für Personen mit Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, Lupus, entzündliche Myopathien) hilfreich sein, die die Belastungskapazität beeinträchtigen.
Azathioprin unterdrückt übermäßige Immunaktivierung und verhindert Muskel und Gelenkentzündungen, die die körperliche Aktivität einschränken. Es könnte für Menschen mit chronischer Erschöpfung, Muskelentzündungen oder postviralen Syndromen (z.B. Long Covid) hilfreich sein.
3. Adenosindeaminase (ADA)-Hemmer
Diese Medikamente könnten die Adenosinspiegel erhöhen, was zu einer besseren Gefäßerweiterung, Sauerstoffversorgung und mitochondrialen Funktion führt.
Pentostatin erhöht die Adenosinspiegel und könnte für Personen mit schlechter Durchblutung, Endotheldysfunktion oder metabolischer Erschöpfung (z.B. chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie oder Long Covid) hilfreich sein.
4. Purin-Analoga
Diese Substanzen könnten die mitochondriale Funktion, das ATP-Gleichgewicht und die Muskelerholung unterstützen.
Ribavirin hilft, das Nukleotidgleichgewicht aufrechtzuerhalten und verhindert eine übermäßige ATP-Erschöpfung. Es könnte für Personen mit chronischer Erschöpfung, mitochondrialen Störungen oder viralbedingter Belastungsintoleranz hilfreich sein.
Cladribin beeinflusst den Nukleotidumsatz und könnte möglicherweise den belastungsbedingten Muskelabbau reduzieren. Es könnte für Ausdauersportler oder Personen mit anhaltenden Muskelschäden hilfreich sein.
Suramin: Ein besonderer Purine-Hemmer
Ein besonders interessanter Purine-Hemmer ist Suramin. Im Gegensatz zu den oben genannten Medikamenten blockiert Suramin nicht den Purinstoffwechsel selbst, sondern die Purinrezeptoren (P2X und P2Y). Diese Rezeptoren werden aktiviert, wenn Anzeichen für metabolischen Stress, wie ATP und ADP, vorhanden sind.
Der Forscher Bob Naviaux glaubt, dass Signale des metabolischen Stresses, wie ATP und ADP, dazu führen, dass die Zellen von Patienten mit ME/CFS und Long Covid in einen energiearmen Zustand übergehen. Suramin könnte diese Signale blockieren und den Zellen helfen, wieder in einen normalen Energiezustand zurückzukehren.
Darüber hinaus kann Suramin den hohen ATP-Abbau reduzieren, die Energieeffizienz verbessern, Entzündungen reduzieren und Neuronen schützen, was es zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Behandlung von Long Covid macht.
Was bedeutet das für Betroffene?
Diese Forschungsergebnisse sind aus mehreren Gründen bedeutsam für Long-Covid-Betroffene:
- Bestätigung: Sie bestätigen, dass die Erschöpfung und Belastungsintoleranz bei Long Covid nicht “im Kopf” sind, sondern auf messbaren physiologischen Veränderungen beruhen. Die Symptome haben eine biologische Grundlage.
- Verständnis: Sie helfen uns zu verstehen, warum übliche Empfehlungen wie “mehr Sport treiben” oder “sich durchbeißen” bei Long Covid nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich sein können. Wenn der Körper nicht genügend Energie produzieren kann, verschlimmert übermäßige Anstrengung nur die Probleme.
- Hoffnung: Sie eröffnen neue Behandlungsmöglichkeiten. Wenn Purine-Hemmer den Teufelskreis durchbrechen können, könnten sie zumindest einen Teil der Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Forschung zu Purine-Hemmern bei Long Covid noch in den Anfängen steckt. Die meisten der genannten Medikamente wurden bisher nicht speziell für Long Covid getestet, und es sind weitere Studien erforderlich, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen.
Zudem ist Long Covid eine komplexe, multisystemische Erkrankung. Purine-Hemmer könnten bei einigen Aspekten, insbesondere der Energieproduktion und Belastungsintoleranz, helfen, aber sie sind wahrscheinlich nicht die Lösung für alle Symptome.
Die Bedeutung von Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung
Während die medizinische Forschung voranschreitet, spielt die gegenseitige Unterstützung eine entscheidende Rolle im Umgang mit Long Covid. Auf Plattformen wie Ich bin kein Einzelfall können Betroffene ihre Erfahrungen teilen, sich über Bewältigungsstrategien austauschen und einfach wissen: Sie sind nicht allein.
Die Community bietet emotionale Unterstützung in Zeiten, in denen Familie und Freunde vielleicht nicht mehr verstehen können, warum die Genesung so lange dauert oder warum bestimmte Aktivitäten nicht mehr möglich sind. Der Satz “Aber du siehst doch gut aus” ist für viele Long-Covid-Betroffene ein Trigger, weil er die Unsichtbarkeit ihrer Erkrankung verdeutlicht.
Durch verschiedene Mitgliedschaftsoptionen können Betroffene Teil dieser unterstützenden Gemeinschaft werden und gleichzeitig dazu beitragen, dass die Plattform ihre wichtige Arbeit fortsetzen kann.
Praktische Strategien für den Alltag
Während wir auf Fortschritte in der medizinischen Forschung und neue Behandlungen warten, gibt es einige Strategien, die vielen Betroffenen helfen, mit ihrer eingeschränkten Energieproduktion besser umzugehen:
- Pacing: Die sorgfältige Einteilung der verfügbaren Energie ist für viele der Schlüssel, um Verschlechterungen (“Crashes”) zu vermeiden. Das bedeutet, Aktivitäten zu planen, regelmäßige Pausen einzulegen und die eigenen Grenzen zu respektieren. Viele Betroffene nutzen die “Energiehülsen-Theorie” (Spoon Theory), um ihre verfügbare Energie zu visualisieren und einzuteilen.
- Priorisierung: Was ist wirklich wichtig? Viele Betroffene berichten, dass sie lernen mussten, Prioritäten zu setzen und bestimmte Aktivitäten aufzugeben, um Energie für das Wesentliche zu haben.
- Anpassung der Ernährung: Einige Betroffene finden Erleichterung durch bestimmte Ernährungsweisen, die den Energiestoffwechsel unterstützen können. Eine ausgewogene Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und hochwertigen Proteinen kann helfen, die verfügbare Energie optimal zu nutzen.
- Stressreduktion: Stress verbraucht Energie und kann Symptome verschlimmern. Methoden zur Stressreduktion wie Meditation, sanftes Yoga oder Atemübungen können helfen, den Energieverbrauch zu senken.
- Konsequente Ruhephasen: Regelmäßige, geplante Ruhephasen sind für viele Betroffene essenziell. Dabei geht es nicht nur um körperliche Ruhe, sondern auch um mentale Entlastung.
- Umgebungsanpassung: Die Anpassung der Wohn und Arbeitsumgebung kann helfen, Energie zu sparen. Beispiele sind die Nutzung von Hilfsmitteln, die Umgestaltung der Wohnung zur Minimierung unnötiger Wege oder die Anpassung der Licht und Geräuschverhältnisse.
- Kommunikation: Klare Kommunikation mit Familie, Freunden, Arbeitgebern und Ärzten über die eigenen Grenzen und Bedürfnisse kann helfen, unnötige Belastungen zu vermeiden und Verständnis zu fördern.
Die Rolle der Forschung und die Hoffnung auf Fortschritte
Die Forschung zu Long Covid und verwandten postviralen Erkrankungen hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Was früher oft als psychosomatisch abgetan wurde, wird heute als komplexe biologische Erkrankung anerkannt und untersucht.
Die Yale-Studie zu Purine-Hemmern ist nur ein Beispiel für die vielen Forschungsansätze, die derzeit verfolgt werden. Andere Forschungsrichtungen umfassen:
- Autoimmunprozesse: Es gibt Hinweise darauf, dass bei Long Covid Autoantikörper eine Rolle spielen könnten, die verschiedene Organsysteme angreifen.
- Mikrogerinnsel: Forscher haben bei Long-Covid-Patienten vermehrt kleine Blutgerinnsel gefunden, die die Durchblutung beeinträchtigen könnten.
- Virale Persistenz: Möglicherweise verbleiben Virusreste im Körper und lösen eine anhaltende Immunreaktion aus.
- Mitochondriale Dysfunktion: Die Kraftwerke der Zellen könnten durch die Infektion geschädigt sein, was die extreme Erschöpfung erklären würde.
- Neurologische Veränderungen: Bildgebende Verfahren haben bei einigen Patienten Veränderungen im Gehirn nachgewiesen.
Diese vielfältigen Forschungsansätze geben Hoffnung, dass in den kommenden Jahren bessere Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden.
Individuelle Erfahrungen und persönliche Geschichten
Was in der medizinischen Forschung oft untergeht, sind die individuellen Erfahrungen und persönlichen Geschichten der Betroffenen. Jeder Long-Covid-Verlauf ist anders, jede Geschichte einzigartig.
Auf der Plattform Ich bin kein Einzelfall teilen Betroffene ihre Erfahrungen, ihre Strategien und ihre Hoffnungen. Diese Geschichten sind nicht nur für andere Betroffene wertvoll, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Sie machen das Unsichtbare sichtbar und geben der abstrakten Krankheit “Long Covid” ein menschliches Gesicht.
Die Geschichten zeigen auch, wie unterschiedlich die Wege sein können, mit der Erkrankung umzugehen. Während einige Betroffene von bestimmten Therapien profitieren, helfen anderen alternative Ansätze oder ganz individuelle Strategien. Es gibt keinen “one size fits all”-Ansatz bei Long Covid.
Die gesellschaftliche Dimension von Long Covid
Long Covid ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Schätzungsweise 3,3 Prozent der europäischen Bevölkerung sind betroffen, in der Schweiz sind das rund 300’000 Menschen. Viele von ihnen können nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten, was nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt erhebliche Konsequenzen hat.
Die Anerkennung von Long Covid als ernstzunehmende Erkrankung ist daher nicht nur für die medizinische Versorgung, sondern auch für den sozialen und finanziellen Umgang mit Betroffenen entscheidend. Fragen der Krankenversicherung, der Invalidenversicherung, der Arbeitsplatzanpassung und der sozialen Unterstützung müssen adressiert werden.
Hier spielt die Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Plattformen wie Ich bin kein Einzelfall setzen sich nicht nur für den Austausch zwischen Betroffenen ein, sondern auch für die gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung von Long Covid.
Fazit: Hoffnung und Realismus
Die Forschung zu Purine-Hemmern und anderen Behandlungsansätzen gibt Hoffnung, dass Long Covid in Zukunft besser behandelbar sein wird. Gleichzeitig ist es wichtig, realistisch zu bleiben: Der Weg zu effektiven Behandlungen ist oft lang und komplex, und es gibt keine Garantie, dass ein bestimmter Ansatz erfolgreich sein wird.
In der Zwischenzeit ist es entscheidend, dass Betroffene die bestmögliche Unterstützung erhalten, sowohl medizinisch als auch sozial. Selbsthilfegruppen, Online-Communities und Plattformen wie Ich bin kein Einzelfall spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die Forschung zu Purine-Hemmern ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die biologischen Grundlagen von Long Covid zu verstehen. Nur wenn wir verstehen, was im Körper schiefläuft, können wir gezielt behandeln und helfen.
Für Betroffene bedeutet dies: Ihre Erfahrungen sind real, ihre Symptome haben eine biologische Grundlage, und es gibt Hoffnung auf Besserung. Sie sind kein Einzelfall, sondern Teil einer wachsenden Gemeinschaft von Menschen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen und sich gegenseitig unterstützen.
Die Reise mit Long Covid ist oft lang und schwierig, aber sie muss nicht allein bewältigt werden. Gemeinsam, mit wissenschaftlicher Forschung, medizinischer Versorgung, gesellschaftlicher Anerkennung und gegenseitiger Unterstützung, können wir den Weg zu Besserung und Heilung finden.
Wenn du selbst mit Long Covid lebst oder jemanden kennst, der betroffen ist, findest du auf Ich bin kein Einzelfall Informationen, Unterstützung und eine Gemeinschaft von Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen. Denn eines ist sicher: Du bist kein Einzelfall.