Der Ursprung von COVID-19: Was wir (nicht) wissen – Einblicke aus dem Peterson-Ridley Gespräch

YouTube player

Quelle: Youtube.com

In Zeiten, in denen Verschwörungstheorien und Fehlinformationen im digitalen Raum florieren, ist es wichtiger denn je, einen nüchternen Blick auf komplexe Fragen zu werfen. Die Frage nach dem Ursprung des SARS-CoV-2-Virus, das die weltweite COVID-19-Pandemie auslöste, ist genau eine solche Fragestellung – wissenschaftlich komplex, politisch aufgeladen und bis heute nicht abschließend beantwortet.

Du solltest vorab wissen: Dieser Artikel verfolgt keinen sensationalistischen Ansatz. Hier findest du keine Verschwörungstheorien, sondern einen faktenorientierten Blick auf verfügbare Informationen. Die Absicht dieses Artikels ist es, zu informieren, nicht zu urteilen.

Bei der Recherche für diesen Beitrag bin ich auf ein faszinierendes Gespräch zwischen dem kanadischen Psychologen Dr. Jordan Peterson und dem britischen Wissenschaftsautor Dr. Matt Ridley gestoßen. Ridley, Mitglied des House of Lords und Co-Autor des Buches “Viral: The Search for the Origin of COVID-19”, präsentiert darin eine Reihe bemerkenswerter Fakten und Zusammenhänge, die nachdenklich stimmen.

Obwohl die Weltgesundheitsorganisation und verschiedene Expertengruppen bisher unterschiedliche Einschätzungen zur Ursprungsfrage abgegeben haben, bleibt die wissenschaftliche Debatte offen. Weder die Theorie eines natürlichen Übergangs von Tieren auf Menschen noch die Hypothese eines Laborunfalls konnte bisher zweifelsfrei bestätigt oder widerlegt werden.

In diesem Geiste lade ich dich ein, die von Ridley präsentierten Fakten und aufgeworfenen Fragen mit mir zu betrachten – nicht, um vorschnelle Schlüsse zu ziehen, sondern um ein tieferes Verständnis für die Komplexität dieser wichtigen globalen Frage zu entwickeln. Denn nur durch die kritische Auseinandersetzung mit allen verfügbaren Informationen kannst du dir eine fundierte Meinung bilden und dazu beitragen, dass wir als Gesellschaft aus dieser Situation lernen.

Der Ursprung von COVID-19: Was wir (nicht) wissen – Einblicke aus dem Peterson-Ridley Gespräch

In einer Folge seines Podcasts führt Dr. Jordan Peterson im Dezember 2022 ein faszinierendes Gespräch mit Dr. Matt Ridley, einem renommierten britischen Wissenschaftsautor und Mitglied des House of Lords. Ridley, Co-Autor des Buches “Viral: The Search for the Origin of COVID-19”, bringt beunruhigende Fakten zur Entstehung der Pandemie ans Licht, die weitreichende Fragen aufwerfen.

Die geographische Koinzidenz, die man nicht ignorieren kann

“Wir haben es mit einem Virus zu tun, das in genau der Stadt auftaucht, in der das Labor steht, das mehr Arbeit an SARS-ähnlichen Coronaviren leistet als jedes andere Labor der Welt,” erklärt Ridley im Gespräch mit Peterson. Diese geographische Übereinstimmung ist der Ausgangspunkt für eine Reihe von Fragen, die bis heute nicht zufriedenstellend beantwortet wurden.

Ridley, der ursprünglich von einem natürlichen Ursprung des Virus ausging, wurde durch seine Recherchen zunehmend skeptisch. Als Zoologe interessierte er sich zunächst für die Frage, wie Viren von Tieren auf Menschen überspringen. “Ich dachte, es wäre höchstwahrscheinlich, dass dieses, wie SARS, von einer Fledermaus über die Nahrungskette übergesprungen war. Aber ich wollte wissen wo, wann und wie,” erläutert er.

Ungewöhnliche Anpassungsfähigkeit an den Menschen

Eine der beunruhigendsten Erkenntnisse betrifft die Eigenschaften des Virus selbst. SARS-CoV-2 war von Anfang an bemerkenswert gut an die Übertragung zwischen Menschen angepasst – ein Phänomen, das bei neu auf den Menschen übergesprungenen Viren äußerst selten ist.

“Das normale Muster, wenn ein Virus erstmals in die menschliche Spezies eindringt, ist, dass es für das Virus sehr schwierig ist, sich von Mensch zu Mensch zu verbreiten,” erklärt Ridley. Bei COVID-19 war dies anders: Das Virus verfügte bereits über eine optimale Anpassung an den menschlichen ACE2-Rezeptor und besaß eine sogenannte “Furin-Spaltstelle”, die in SARS-ähnlichen Coronaviren nie zuvor beobachtet worden war.

Diese Furin-Spaltstelle, ein zusätzlicher Abschnitt genetischen Materials, ermöglicht dem Virus, ein menschliches Enzym zu nutzen, um sich effizienter im Körper auszubreiten. “Es ist der Grund, warum wir eine Pandemie haben,” betont Ridley. “Wenn das Virus diese Furin-Spaltstelle nicht hätte, hätten wir es wahrscheinlich in den frühen Monaten sehr leicht unter Kontrolle bringen können.”

Die wissenschaftliche Gemeinschaft und ihre frühen Bedenken

Besonders brisant ist die Enthüllung, dass führende westliche Virologen, darunter Berater von US- und UK-Regierungen, bereits Anfang Februar 2020 private Bedenken äußerten, dass das Virus möglicherweise künstlich erschaffen worden sein könnte. Diese Diskussionen fanden im Rahmen einer Telefonkonferenz statt, an der auch Dr. Anthony Fauci und Dr. Jeremy Farrar, Leiter des Wellcome Trust, teilnahmen.

“Sie diskutierten in diesem Gespräch ihre Zweifel, dass dieses Virus natürlich sei, und ihre Sorge, dass es technisch erzeugt worden sein könnte,” berichtet Ridley. “Innerhalb von zwei Tagen jedoch begann dieselbe Gruppe von Virologen, einen Artikel zu entwerfen, der später in Nature Medicine veröffentlicht wurde und besagte, dass es unmöglich künstlich erzeugt worden sein könne.”

Diese anfänglichen Bedenken wurden der Öffentlichkeit erst über ein Jahr später durch durchgesickerte E-Mails bekannt. Die darin enthaltenen Aussagen, dass die “internationale Harmonie” und der “Ruf der Wissenschaft” geschützt werden müssten, werfen Fragen zur Objektivität der wissenschaftlichen Bewertung auf.

Der DEFUSE-Antrag: Ein durchgesickertes Dokument mit Brisanz

Eine besonders beunruhigende Enthüllung kam im September 2021 ans Licht: Peter Daszak, Leiter der EcoHealth Alliance und enger Mitarbeiter des Wuhan Institute of Virology, hatte 2018 einen Projektantrag beim Pentagon eingereicht, um genau die Art von Experimenten durchzuführen, die zur Einfügung einer Furin-Spaltstelle in SARS-ähnliche Coronaviren geführt hätten.

“Peter Daszak hatte es nicht für nötig befunden, uns mitzuteilen, dass er der leitende Forscher für genau diesen Vorschlag war,” erklärt Ridley sichtlich frustriert. Daszak war federführend bei einem offenen Brief im Lancet, der die Laborthese zurückwies – ohne seine engen Verbindungen zum Wuhan-Labor offenzulegen.

Die verschwundene Datenbank

Ein weiterer Umstand, der Fragen aufwirft: Das Wuhan Institute of Virology hatte eine Datenbank mit etwa 22.000 Einträgen zu Wildtierpathogenen, darunter etwa 15.000 zu Fledermäusen. Diese Datenbank ging am 12. September 2019, etwa zwei Monate vor dem bekannten Beginn der Pandemie, offline und wurde nie wieder öffentlich zugänglich gemacht.

“Wenn wir sie fragen, warum sie uns diese Datenbank nicht zeigen, deren Zweck es war, sie mit der Welt zu teilen, damit wir Pandemien vorhersagen können, sagen sie: ‘Oh, Leute könnten sie hacken’,” berichtet Ridley. “Das ist eine bedeutungslose Aussage. Wenn man sie teilen will, muss man sich keine Sorgen machen, dass jemand sie hackt.”

Der fehlende Zwischenwirt – Ein entscheidender Unterschied zu SARS-1

Im Gegensatz zur ersten SARS-Epidemie von 2003, bei der der Larvenroller (eine Zibetkatzenart) als Zwischenwirt identifiziert wurde, hat man bei COVID-19 trotz intensiver Suche und Testung von etwa 80.000 Tieren keinen tierischen Zwischenwirt gefunden.

“Im Fall von SARS konnten wir einen Laborursprung ausschließen und wissen, dass es von einem Markt kam, weil wir das infizierte Tier fanden,” erläutert Ridley. “Wir fanden den Zibetkatzen, der das Virus von der Fledermaus bekommen und an Menschen weitergegeben hatte, und wir fanden die Indexfälle… In diesem Fall haben wir keine infizierten Tiere gefunden.”

Biosicherheitsprobleme im Labor von Wuhan

Ein Bericht des US-Senats deutet auf ernsthafte Probleme im Wuhan Institute of Virology kurz vor Ausbruch der Pandemie hin. “Es gab im November 2019 eine Art Krise bezüglich der Biosicherheit im Labor,” erklärt Ridley. “Es gab Treffen auf sehr hoher Ebene, Peking wurde einbezogen, Xi Jinping selbst scheint konsultiert worden zu sein.”

Besonders beunruhigend: Experimente mit chimären Viren – Hybridviren, bei denen Teile eines Virus in ein anderes eingefügt werden – wurden teilweise nur unter Biosicherheitslevel 2 durchgeführt, was kaum mehr als das Tragen von Handschuhen und Masken erfordert.

Die Politisierung der Ursprungsfrage

Im Gespräch mit Peterson zeigt sich Ridley besorgt über die Politisierung der Ursprungsfrage. “Amerika ist sehr politisch polarisiert, und in einem Großteil der Medien gibt es die Tendenz, alles durch eine republikanische versus demokratische Linse zu sehen,” erklärt er.

Die eigentliche Trennlinie verläuft jedoch woanders: “Die wirkliche Trennlinie hier ist nicht zwischen Menschen, die glauben, es war ein Laborleck, und Menschen, die glauben, es war eine Zoonose auf dem Markt, sondern zwischen Menschen, die denken, dass wir die Frage noch nicht beantwortet haben und beide Hypothesen weiter betrachten müssen – was ich die ‘offene Frage’-Seite der Debatte nenne – und auf der anderen Seite die ‘Fall abgeschlossen’-Menge, die sagt: ‘Nein, nein, wir können ein Laborleck bereits mit Sicherheit ausschließen.'”

Die “Gain-of-Function”-Forschung und ihre Risiken

Im Zentrum der Debatte steht die sogenannte “Gain-of-Function”-Forschung, bei der die Übertragbarkeit oder Gefährlichkeit von Viren künstlich erhöht wird. Befürworter argumentieren, dass sie hilft, potenziell gefährliche Viren zu identifizieren, bevor sie natürlich auftreten. Kritiker sehen darin ein unvertretbares Risiko.

“Als ich zuerst von den Argumenten hörte, dass es aus einem Labor stammen könnte, sagte ich: ‘Nein, nein, wir sind nicht annähernd clever genug, um ein so gutes Virus zu entwerfen,'” erinnert sich Ridley. “Nun, als ich herausfand, was wir – oder was sie – taten, war ich wirklich schockiert darüber, wie weit wir in den letzten 10 Jahren in die Manipulation und Testung gefährlicher Viren gegangen sind.”

Ein Umdenken in der wissenschaftlichen Gemeinschaft?

Peterson und Ridley zeigen sich im Gespräch besorgt über die mangelnde wissenschaftliche Neugier, den Ursprung der Pandemie zu erforschen. Als Ridley die Royal Society und die Academy of Medical Sciences ansprach, um eine wissenschaftliche Debatte zu diesem Thema anzuregen, wurde ihm gesagt, es sei “zu kontrovers” oder “kein wissenschaftliches Thema”.

“Ein neues Virus ist in die menschliche Spezies eingedrungen, hat die schlimmste Pandemie seit mehreren hundert Jahren verursacht, fast 20 Millionen Menschen getötet, soweit wir das beurteilen können, die Weltwirtschaft völlig auf den Kopf gestellt – und wir wollen nicht untersuchen, wie es passiert ist und ob es wieder passieren wird. Entschuldigung, aber ich finde das bizarr,” äußert Ridley seine Frustration.

Eine ungelöste Frage von globaler Bedeutung

Das Gespräch zwischen Peterson und Ridley macht deutlich, dass die Frage nach dem Ursprung von COVID-19 weit mehr als eine akademische Übung ist. Es geht um wissenschaftliche Integrität, internationale Zusammenarbeit und die Zukunft der Forschung an potenziell gefährlichen Pathogenen.

Wie Ridley betont: “Meine wirkliche Motivation ist, dass ich glaube, dass die Wahrheit wichtiger ist als alles andere.” In einer Zeit, in der wissenschaftliche Fragen zunehmend politisiert werden, erinnert dieses Interview daran, dass der Weg zur Wahrheit manchmal unbequeme Fragen erfordert – unabhängig davon, wohin die Antworten führen mögen.

Die Diskussion über den Ursprung von COVID-19 ist nicht abgeschlossen. Sie hat gerade erst begonnen.

Die Ursprungsfrage von COVID-19: Eine Zusammenstellung der Fakten und offenen Fragen

Der Ursprung des SARS-CoV-2-Virus, das die COVID-19-Pandemie verursacht hat, bleibt ein Thema intensiver wissenschaftlicher und politischer Debatte. Im Folgenden werden die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge aus einem Gespräch zwischen Jordan Peterson und dem Wissenschaftsautor Matt Ridley zusammengetragen, der gemeinsam mit Alina Chan das Buch “Viral: The Search for the Origin of COVID-19” verfasst hat.

Geographischer Zusammenhang

Ein auffälliger Punkt ist der geographische Zusammenhang zwischen dem Ausbruchsort und einem spezialisierten Forschungsinstitut:

  • Das Wuhan Institute of Virology (WIV) betreibt mehr Forschung an SARS-ähnlichen Coronaviren als jedes andere Labor weltweit.
  • Der Ausbruch von COVID-19 begann in Wuhan, derselben Stadt, in der dieses Institut angesiedelt ist.
  • Diese geographische Übereinstimmung ist bemerkenswert und wirft Fragen auf, ohne selbst ein Beweis zu sein.

Besonderheiten des Virus

Das SARS-CoV-2-Virus weist mehrere bemerkenswerte Eigenschaften auf:

  • Das Virus war von Beginn an gut an die Übertragung zwischen Menschen angepasst, was bei neu auf Menschen übergesprungenen Viren ungewöhnlich ist.
  • Das Virus besitzt eine sogenannte “Furin-Spaltstelle” im Spike-Protein, die bei SARS-ähnlichen Coronaviren zuvor nicht beobachtet worden war.
  • Diese Furin-Spaltstelle ermöglicht dem Virus, ein menschliches Enzym namens Furin zu nutzen, um sich effizienter im Körper auszubreiten.
  • Die Furin-Spaltstelle stellt einen zusätzlichen Abschnitt dar, der im Vergleich zu anderen ähnlichen Viren hinzugefügt zu sein scheint, nicht bloß eine Veränderung vorhandener Strukturen.

Anfängliche Reaktionen von Wissenschaftlern

Interessanterweise gab es unterschiedliche öffentliche und private Reaktionen von Wissenschaftlern:

  • Westliche Virologen, darunter Berater für US- und UK-Regierungen, äußerten Anfang Februar 2020 in privaten Gesprächen und E-Mails Bedenken, dass das Virus manipuliert worden sein könnte.
  • Diese Bedenken wurden durch die ungewöhnliche Furin-Spaltstelle ausgelöst.
  • Dieselben Wissenschaftler veröffentlichten kurz darauf einen Artikel in Nature Medicine, in dem sie argumentierten, dass das Virus unmöglich künstlich erschaffen worden sein könne.
  • Die privaten Bedenken wurden erst über ein Jahr später durch durchgesickerte E-Mails bekannt.
  • Dr. Anthony Fauci und Dr. Jeremy Farrar (Leiter des Wellcome Trust) waren an diesen frühen Diskussionen beteiligt.

Die Pangolin-Theorie und ihre Probleme

Eine frühe Theorie besagte, dass das Virus von Pangolinen (Schuppentieren) stammen könnte:

  • Im Februar 2020 kündigte eine chinesische Universität an, ein dem SARS-CoV-2 sehr ähnliches Virus (zu 99%) in Pangolinen gefunden zu haben.
  • Als die tatsächlichen Sequenzen veröffentlicht wurden, betrug die Ähnlichkeit jedoch nur etwa 90%, was nicht ausreichend für eine enge Verwandtschaft ist.
  • Das in Pangolinen gefundene Virus besaß keine Furin-Spaltstelle.
  • Auf dem Markt in Wuhan wurden keine Pangoline verkauft.

Gain-of-Function-Forschung

Im Zentrum der Debatte steht die sogenannte “Gain-of-Function”-Forschung:

  • Diese Art der Forschung zielt darauf ab, die Übertragbarkeit oder Gefährlichkeit von Viren zu erhöhen, um deren Potenzial für Pandemien besser zu verstehen.
  • Das Wuhan Institute of Virology führte solche Forschung an Coronaviren durch, teilweise finanziert durch US-Gelder.
  • Diese Experimente beinhalteten das Erstellen von “Chimären” – Hybridviren, bei denen Teile eines Virus in ein anderes eingefügt werden.
  • In einigen Fällen führten diese Experimente zu einer 10.000-fachen Steigerung der Infektiosität in menschlichen Zellen.

Der DEFUSE-Antrag

Ein besonders relevantes Detail ist der sogenannte DEFUSE-Projektantrag:

  • Peter Daszak, Leiter der EcoHealth Alliance und enger Mitarbeiter des Wuhan Institute of Virology, stellte 2018 einen Projektantrag beim Pentagon (DARPA).
  • Dieser Antrag beinhaltete den Vorschlag, Furin-Spaltstellen in SARS-ähnliche Coronaviren einzubauen, die man in Fledermäusen finden würde.
  • Die Existenz dieses Antrags wurde erst im September 2021 durch ein durchgesickertes Dokument bekannt.
  • Daszak war federführend bei der Verfassung eines offenen Briefes im Lancet, der im Februar 2020 die Laborthese zurückwies, ohne seinen Interessenkonflikt offenzulegen.

Verschwundene Datenbank

Ein weiterer auffälliger Umstand:

  • Das Wuhan Institute of Virology unterhielt eine Datenbank mit etwa 22.000 Einträgen zu Tierpathogenen, darunter etwa 15.000 zu Fledermäusen.
  • Diese Datenbank ging am 12. September 2019, etwa zwei Monate vor dem bekannten Beginn der Pandemie, offline.
  • Sie wurde nie wieder öffentlich zugänglich gemacht.
  • Die angegebene Begründung für die Offline-Nahme war die Sorge vor “Hackern”, was angesichts des ursprünglichen Zwecks der Datenbank (weltweite Datenteilung zur Pandemieprävention) widersprüchlich erscheint.

Fehlende Zwischenwirte

Bei früheren Zoonosen konnten Zwischenwirte identifiziert werden:

  • Bei SARS-1 wurde der Larvenroller (eine Zibetkatzenart) als Zwischenwirt identifiziert, der das Virus von Fledermäusen auf Menschen übertrug.
  • Die ersten Fälle von SARS-1 konnten mit Personen in Verbindung gebracht werden, die mit diesen Tieren handelten oder sie zubereiteten.
  • Trotz intensiver Suche und Testung von etwa 80.000 Tieren wurden bei COVID-19 keine infizierten Tiere gefunden, die als Zwischenwirt gedient haben könnten.
  • Die einzigen positiven Proben aus dem Markt in Wuhan waren Umweltproben (von Oberflächen, Türklinken, Abwasser), die mit bereits zirkulierenden menschlichen Virusstämmen kontaminiert waren.

Biosicherheitsprobleme im Labor

Ein US-Senatsbericht deutet auf Probleme im Labor hin:

  • Im November 2019 gab es offenbar eine Krise bezüglich der Biosicherheit im Wuhan Institute of Virology.
  • Es fanden hochrangige Treffen statt, möglicherweise unter Beteiligung des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping.
  • Das Labor erhielt eine ernste Rüge wegen Biosicherheitsmängeln.
  • Experimente mit Chimären-Viren wurden teilweise nur unter Biosicherheitslevel 2 durchgeführt, was lediglich das Tragen von Handschuhen und eventuell Masken erfordert.
  • Experimente mit humanisierten Mäusen (Mäuse mit menschlichen ACE2-Rezeptoren) wurden unter Biosicherheitslevel 3 durchgeführt.

Frühe Fälle und mangelnde Transparenz

Bezüglich der frühen Fälle gibt es widersprüchliche Informationen:

  • Die South China Morning Post berichtete basierend auf einem durchgesickerten Dokument, dass der früheste Fall auf den 17. November 2019 datiert werden könne.
  • Die offizielle chinesische Position hat dieses Dokument später dementiert und behauptet, der erste Fall sei Anfang Dezember aufgetreten.
  • Der US-Geheimdienst CIA hat behauptet, dass einige der frühen Fälle Mitarbeiter des Labors gewesen seien, ohne jedoch Beweise dafür vorzulegen.
  • China bestreitet dies.

Markttheorie und Probleme

Die offizielle Theorie eines Ursprungs auf dem Huanan Seafood Market in Wuhan weist Schwächen auf:

  • Es wurden zwar positive Umweltproben im Markt gefunden, aber keine infizierten Tiere.
  • Die Konzentration der frühen Fälle auf den Markt könnte einem Entdeckungsbias geschuldet sein: In der Frühphase wurden Personen nur dann auf COVID-19 getestet, wenn sie eine Verbindung zum Markt hatten.
  • Möglicherweise handelte es sich beim Markt lediglich um einen Ort der Verbreitung, nicht des Ursprungs.

Die Rolle der “Gain-of-Function”-Forschung

Die grundsätzliche Frage zur Rechtfertigung dieser Forschung:

  • Befürworter argumentieren, dass sie hilft, potenziell gefährliche Viren zu identifizieren, bevor sie natürlich auftreten.
  • Kritiker merken an, dass die Wahrscheinlichkeit, genau das richtige gefährliche Virus zu finden, sehr gering ist.
  • Es besteht die Ironie, dass man bei der Suche nach einem potenziellen Risiko genau dieses Risiko erschaffen könnte – “wie wenn man nach einem Gasleck mit einem brennenden Streichholz sucht”.
  • Trotz der Pandemie wurde die Finanzierung dieser Art von Forschung nach einer kurzen Pause fortgesetzt.

Offene Fragen

Diese Fakten werfen zahlreiche Fragen auf:

  • Warum wurde die Virusdatenbank des Wuhan Institute of Virology kurz vor der Pandemie offline genommen?
  • Warum wurden die anfänglichen Bedenken westlicher Virologen bezüglich künstlicher Merkmale des Virus nicht öffentlich diskutiert?
  • Weshalb konnte trotz intensiver Suche kein tierischer Zwischenwirt identifiziert werden?
  • Welche Rolle spielte Peter Daszak’s DEFUSE-Antrag, der genau die Art von Modifikation vorschlug, die später im SARS-CoV-2-Virus gefunden wurde?
  • Warum sind wissenschaftliche Institutionen so zurückhaltend bei der Untersuchung der Laborthese?
  • Inwieweit hat die politische Polarisierung in den USA die wissenschaftliche Debatte beeinflusst?
  • Sind die Biosicherheitsstandards für diese Art von Forschung angemessen?
  • Sollte “Gain-of-Function”-Forschung in dicht besiedelten Gebieten überhaupt durchgeführt werden?
  • Warum hat China keine umfassende internationale Untersuchung zugelassen?
  • Warum wurden die Verbindungen zwischen US-Forschungsgeldern und dem Wuhan Institute of Virology nicht transparenter kommuniziert?

Wissenschaftliche Transparenz und Politisierung

Die Debatte um den Ursprung von COVID-19 wurde stark politisiert:

  • Wissenschaftliche Zeitschriften wie Science haben die Laborthese als primär politisch motivierte Position dargestellt.
  • Viele Wissenschaftler haben ihre privaten Bedenken nicht öffentlich geäußert.
  • Es bestand die Sorge, dass die Wahrheit die “internationale Harmonie” und die “Reputation der Wissenschaft” beschädigen könnte, wie in durchgesickerten E-Mails erwähnt wurde.
  • Die mangelnde Neugier wissenschaftlicher Institutionen, die Ursprungsfrage zu untersuchen, ist bemerkenswert.

Die hier dargestellten Fakten und Zusammenhänge zeigen, dass die Frage nach dem Ursprung von COVID-19 weiterhin offen ist. Es gibt sowohl für die Zoonose-Theorie als auch für die Laborthese Indizien, wobei die endgültige Beantwortung der Frage durch mangelnde Transparenz erschwert wird. Die Wichtigkeit dieser Frage geht über die reine Ursprungsklärung hinaus und berührt grundlegende Fragen zur wissenschaftlichen Forschungspraxis, internationalen Zusammenarbeit und dem Umgang mit potenziellen Pandemierisiken.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert